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Ups! Das kann so nicht bleiben, dreh mich schnell wieder um!
Erste Hilfe kennt keine Kompromisse. Und deshalb geben wir Ihnen alles mit, was wir wissen.
Wenn wir das wissen, ist Vorbeugen einfach!
Regulierung der Körpertemperatur
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Zentrum zur Regulierung der Körpertemperatur noch in der Entwicklung. Deshalb reagiert deren Körper auf die Außentemperatur anders als unser erwachsener Körper.
Ferner ist beim Kind das Verhältnis von Körperoberfläche zum Körpergewicht anders als beim Erwachsenen. Es wird viel mehr Wärme abgegeben. Deshalb können Kinder auch bei warmem Wetter und Sonnenschein allein durch den Wind oder beim Planschen im Wasser auskühlen. Bei Säuglingen gibt es kein Kältezittern, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Säuglinge und Kleinkinder haben kaum Kopfhaare zum Schutz gegen die Sonneneinstrahlung, deshalb ist eine Kopfbedeckung dringend notwendig.
Flüssigkeitsverlust
Weil bei Säuglingen und Kleinkindern der Flüssigkeitsverlust über die Haut und die Nieren größer ist, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind immer genug trinkt.
Der Sonnenstich wird durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf ausgelöst und tritt typischerweise erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auf. Ursache ist eine Reizung der Hirnhaut.
Am und im Wasser entsteht ein Sonnenstich durch die Reflexion der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche noch schneller. Das passiert unabhängig von der Außentemperatur!
Ihr Kind hat einen roten, heißen Kopf, Kopfschmerzen und kann den Kopf nur mit dem ganzen Körper drehen und den Kopf nicht nach vorne beugen.
Zuerst treten Übelkeit und Erbrechen auf. Es kann sich sogar eine Bewusstlosigkeit entwickeln. Kinder sind oft so ins Spiel vertieft, dass sie die Schmerzen ignorieren.
Kann sich der Körper nicht mehr ausreichend über die Haut nach außen abkühlen, kommt es zu einem Hitzestau: dem Hitzschlag. Der Hitzestau tritt nicht nur bei hohen Außentemperaturen auf. Oft reicht es schon, Kinder bei normaler Sonneneinstrahlung im Auto zurückzulassen. Auch unpassende oder luftundurchlässige Kleidung kann zu diesem Hitzestau führen.
Ihr Kind ...
Der Sonnenbrand ist eine Verbrennung der Haut. Er startet mit einer schmerzhaften Rötung der Haut (Verbrennung 1. Grades). Bei tieferer Schädigung kommt es zur Blasenbildung (Verbrennung 2. Grades) und Gewebszerstörung (Verbrennung 3. Grades).
Wenn große Hautbereiche betroffen sind, kann der damit verbundene Flüssigkeitsverlust zum Schock führen. Verbrennungen und damit verbundene Flüssigkeitsverluste sind bei einem Kind gefährlicher als bei Erwachsenen.
Durch den Flüssigkeitsverlust über die Brandblasen/-wunden kann ein Schock auftreten. Ihr Kind ...
Wenn nur eine Rötung aufgetreten ist, können Sie vorsichtig kühlen und eine After Sun Lotion auftragen.
Bei Auftreten von Brandwunden:
Zur Schmerzlinderung können Verbrennungen an Arm und Bein bis zu einer Fläche in der Größe des Unterarms lokal mit Leitungswasser gekühlt werden. Es soll nur so lange gekühlt werden, bis es zu einer Schmerzlinderung kommt und die betroffene Person dies als angenehm empfindet und keine Kälteanzeichen zeigt. Das große Risiko einer Unterkühlung muss unbedingt vermieden werden. Eine intensivere Kühlung hätte nach aktuellem Wissenstand zudem keine positive Wirkung auf die Verbrennungsschwere. Decken Sie die Brandwunde keimfrei mit einem Verbandtuch oder einer für Brandwunden geeigneten Wundauflage (nicht verklebend) ab. Achten Sie darauf, keinen Druck auf die Wunde auszuüben.
Beim Kind ist der Kopf im Verhältnis zum restlichen Körper deutlich größer als bei Erwachsenen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass hierbei Verletzungen besonders häufig sind. Nicht immer sind Verletzungen im Kopfbereich von außen erkennbar, häufig ist nur eine Schwellung (Beule) oder ein Bluterguss zu sehen. Gefährlich sind die Einwirkungen auf das Gehirn. Durch einen Sturz auf den Kopf kann eine Gehirnerschütterung entstehen. Das Gehirn schlägt dabei auf die Innenseite der Schädeldecke. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Gehirnblutung entstehen.
Eine Gehirnerschütterung können Sie so erkennen:
Hinweis:
Lassen Sie Ihr Kind auch bei einer "leichten" Gehirnerschütterung ärztlich untersuchen, denn auch bei leichten Gehirnerschütterungen besteht die Gefahr einer Hirnblutung. Suchen Sie, wenn nötig, eine Kinderklinik auf.
Hinweise auf eine typische Situationen, z. B. ein Sturz
Man unterscheidet bei Verletzungen der Knochen und Gelenke zwischen:
Prellung, Verstauchung
Verrenkung von Gelenken
Knochenbruch
Stellen Sie die betroffene Extremität ruhig! Korrigieren Sie dabei die Stellung nicht! Zumeist nimmt Ihr Kind schon selber die Stellung ein, in der es die wenigstens Schmerzen verspürt. Unterstützen Sie die Schonhaltung.
Möglichkeiten der Ruhigstellung
Arm (das Armtragetuch)
Verwenden Sie zwei Dreiecktücher aus einem Verbandkasten oder Ihrer Hausapotheke. Bilden Sie mit dem ersten Dreiecktuch eine Schlinge und legen Sie den betroffenen Arm vorsichtig hinein. Führen Sie die Enden des Dreiecktuchs zum Nacken Ihres Kindes und verknoten sie diese. Das zweite Dreiecktuch wird über das Armtragetuch und rund um den Oberkörper Ihres Kindes geführt und verknotet. So kann der Arm nicht vor dem Körper hin- und herschwingen, wobei Schmerzen entstehen könnten.
Behelfsmäßig nutzen Sie die Oberbekleidung Ihres Kindes. Krempeln Sie dazu das T-Shirt oder den Pulli Ihres Kindes vorsichtig über den betroffenen Arm, sodass sich eine "Schlaufe" bildet.
Bein
Suchen Sie nach Zecken, besonders in gut geschützten Körperregionen: Von der Zecke sind lediglich der rundliche, braune Hinterleib und direkt an der Einstichstelle die acht Beine zu erkennen.
Achten Sie darauf, dass sich kleine Spielzeugteile und Alltagsgegenstände, aber auch Bonbons und Nüsse außerhalb der Reichweite Ihres Kindes befinden. Greifringe aus Holz, interessantes Spielzeug mit unterschiedlichen Oberflächen oder ein Kuscheltier sind zum Spielen und Erkunden viel besser geeignet.
Sobald sich Ihr Kind selber fortbewegen kann, tragen Sie dafür Sorge, dass es in seiner neuen Reichweite nichts Gefährliches in die Hände bekommt.
Nicht in die Reichweite von Kleinkindern gehören:
Kleine Gegenstände können leicht verschluckt werden. Dabei gelangen sie auch schnell mal in die Luftröhre. Kaum ein Notfall tritt so unerwartet und heftig auf. Plötzlich hustet das Kind und ringt um Luft.
Bevor Sie starten: Ziehen Sie – sofern griffbereit – Einmalhandschuhe an!
Was stellen Sie in diesem Fall fest?
Funktioniert dieser erste Versuch zum Entfernen des Fremdkörpers nicht, folgt der zweite Versuch:
Wenn die Maßnahme wieder nicht erfolgreich war:
Es beginnt ähnlich wie beim Säugling.
Funktioniert dieser erste Versuch zum Entfernen des Fremdkörpers nicht, folgt der zweite Versuch:
Wenn Ihr Kind - egal welchen Alters - bewusstlos wird, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung!
Das sehen Sie zum Beispiel in unserem Video "Fremdkörper in den Atemwegen".
Wenn die Versuche erfolgreich waren, den Fremdkörper aus den Atemwegen zu befreien:
Wichtig!
Wenn ein sehr kleines Teilchen "eingeatmet" wurde, reagiert Ihr Kind mit Husten- und Würgereiz. Oftmals bekommt es aber noch gut Luft.
Auch, wenn dann ein sogenanntes "stilles Intervall", also eine Zeit ohne Symptome, auftritt, sollten Sie Ihr Kind trotzdem zur ärztlichen Untersuchung bringen. Damit schließen Sie aus, dass es durch eine Verletzung oder einen Restfremdkörper in den unteren Atemwegen eine Entzündung und später ggf. eine Verlegung entstehen kann.
Damit wir Sie optimal beraten können, haben Sie für Rückfragen folgende Optionen: